Weinjahre

Weinjahr 2018

Wir wird das Weinjahr 2018 nach dem mageren 2017 wohl werden?
Der Januar begann schon mal sehr regnerisch und stürmisch. Um die verschiedenen Gebäude mussten wir das Regen- und Schmelzwasser ableiten, damit nicht zu viel Wasser eindrang. Der Sturm Burglind entwurzelte auch auf unserem Betrieb einige Bäume. Es war ein sehr nasser aber milder Januar, ca. 5° wärmer als normal. Einen grossen Teil der Reben haben wir im Januar geschnitten. Dieses Jahr, wie seit 20 Jahren nicht mehr, mit Frostruten, weil sie im vergangenen Jahr sehr wertvoll gewesen wären…
Der Februar war schneereich und mit bis zu -12° sehr kalt, was uns vom Weiterschneiden im Rebberg abhielt. Für die Reben sind diese tiefen Temperaturen zu dieser Jahreszeit kein Problem.
Nach einem kühlen und ebenfalls schneereichen März änderte sich an Ostern das Wetter. Die Rebanlagen hatten wir inzwischen mit weiteren Seitennetzen bestückt.
Ein schöner, föhniger und milder April mit genügend Regen Anfang des Monats lies die Reben sehr früh und schnell austreiben. Das schöne Wetter hielt an und die Reben wuchsen „wie verrück“. Da bis Mitte Mai keine Frostgefahr mehr bestand, wurden die Frostruten mit Zusatzaufwand entfernt und die Reben erlesen. Wöchentlich mussten die Rebschosse nun eingeschlauft werden. Normalerweise blühen die Reben Mitte Juni, dieses Jahr war das bereits Ende Mai der Fall. Die Blütezeit dauerte wegen des schönen Wetters nur wenige Tage.
Am 10. Juni begannen wir bereits mit dem Auslauben der Trauben. Die heranwachsenden Beeren werden so gut durchlüftet und können sich optimal an die Sonnenstrahlen gewöhnen. Mitte Juni haben wir die Reben das erste Mal oben abgenommen.  All diese Arbeiten waren 2-3 Wochen früher als in einem durchschnittlichen Jahr. Es war immer noch schönes Wetter, und wenn es mal regnete, dann nur ein paar wenige Liter. Da unsere Reben zum Teil auf felsigem Untergrund wachsen, haben wir nach dem letzten Trockensommer 2003 an einigen Stellen eine Tröpfchenbewässerung montiert. Dieses Jahr waren wir nun sehr froh um die Möglichkeit, unsere Reben an den wichtigsten Stellen mit Wasser versorgen zu können, und sie so vom Trockenheitsstress zu verschonen. So stand dem Rebstock die ganze Energie für die Traubenreife zur Verfügung. Im tiefgründigen Boden hingegen wachsen die Reben problemlos, auch ohne zusätzliches Wasser. Der Krankheitsdruck im Weinberg war auch sehr gering. Der Pflanzenschutz konnte stark reduziert werden. Es war eine wahre Freude, in den Reben zu arbeiten. Über die ganze Periode musste ständig der Ertrag reguliert werden, das hiess: Trauben reduzieren, denn es hingen sehr grosse Früchte an den Reben, ausser da wo das Wasser fehlte, starben die Trauben ab oder mussten entfernt werden.
Der Farbumschlag begann bereit um den 20. Juli, was auf eine sehr frühe Ernte schliessen lies.
Am 12. September begannen wir mit der Ernte der Müller-Thurgau Trauben. An zwölf verschiedenen Tagen haben wir mit vielen fleissigen Helfern aus der Verwandt- und Bekanntschaft ca. 24 Tonnen Trauben geerntet. Am 4. Oktober schlossen wir die Traubenernte mit dem Gamaret ab.

2017

Nach einem eher milden, schneearmen Winter begannen die Reben schon früh mit weinen. Bereits am 3. April begannen die ersten Triebe auszutreiben; zwei Wochen früher als im Durchschnitt. Der am 16. April angekündigte Frost machte uns grosse Sorgen. Das befürchtete traf zu: Schnee, kalte Bise und Temperaturen bis -5° ertrugen die Reben schlecht. Bei der Kontrolle am 21. April zeigte sich ein düsteres Bild: über 50% der Blauburgunder Triebe waren erfroren, beim Müller Thurgau und bei Chardonnay 80% und beim Johanniter, die die ersten Trauben hätten bringen sollen, und beim Gamaret war sogar ein Totalschaden zu befürchten. Einen Lichtblick gab es in Bad Ragaz. Die Reben am Freudenberg hatten die ganze Kälte unbeschadet überstanden.

Ein schöner Mai mit viel Sonne und wenig Regen lies die verbleibenden Rebtriebe gut gedeihen, sodass Ende Monat bereits die ersten Trauben blühten. Nach dem Farbumschlag Mitte August begannen wir die wenigen Trauben mit grossen Aufwand zu schützen. Wegen des Frostes hatte die Natur  wenig Futter im Angebot, weswegen die Trauben  heiss begehrt waren bei den Vögel. Diese versuchten mit allen Tricks an die begehrten Früchte zu kommen. Auch Wespen und die Kirschessigfliege trugen zusätzlich zum Schaden bei.

Wie man sich gewohnt ist, wenn man mit der Natur arbeitet, nahmen wir was übrig blieb:

Am 22. September begannen wir mit wimmeln bei den Müller Thurgau Trauben. Am 13. Oktober konnten wir die Ernte abschliessen.

Mit knapp 30% von einer normalen Ernte hacken wir das 2017 ab und freuen uns auf ein gutes Weinjahr 2018.